Altkreis Riesa
Stand Nestbesetzung Ende April
Es wurde wieder mal spannend, die zweite Ankunftsphase im April begann am 16ten. Das erfreulichste war die Tatsache, dass von den inzwischen brütenden 17 Paaren keines durch Storchenkämpfe aufgeben musste, obwohl mehrere bekannte Ringstörche noch nicht erschienen waren (Forberge, Gohlis, Koselitz, Nauwalde, Spansberg, Strehla) und/ oder durch neue Ringträger/ Ringlose ersetzt wurden. Leider fanden sich nur 3 weitere Paare (Jahnishausen, Pulsen, Seerhausen). Am letzten April- Wochenende hatten Pul.+Seerh. mit der Brut begonnen. Mehrere ausharrende Einzelstörche bei zeitgleich einsetzendem Regenwetter ließen die Hoffnung auf weitere Brutpaare wieder steigen. Sollte im Mai doch noch 1-2 mal das Wunder der Spätbrut eintreten, dann wäre der Altkreis genau auf dem Durchschnittswert von 21,x HPa seit 1990, ansonsten bleibt er 2019 leicht darunter.
Pulsen, 30.April 2019
Erste Ankunftsphase scheint beendet
In der 12.KW, ab dem 21.März, wurden die ersten Ankünfte gemeldet. Die nächsten 12 Tage konnte ich erfreulich viele Einträge für Ankünfte im Buch notieren. Bis zum ersten Aprilwochende hatten sich mind. 15 Paare gefunden und am zweiten brüteten davon schon 5-6 Paare, außerdem warteten andernorts mehrere Einzelstörche auf Brutpartner. In der folgenden Woche erreichten mich von dort leider mehrere Infos über inzwischen wieder verwaiste Horste (Forberge, Gohlis, Lichtensee, Nieska, Pulsen, Schweinfurt, Zschaiten). Möglicherweise hat die Trockenheit viele weitergetrieben, die Hoffnung ruht damit auf der nächsten (hoffentlich) großen Ankunftswelle, die, vielleicht (lt. den Daten der letzten noch auf dem Weg befindlichen Senderstörchen), um den 20ten April hier ankommen könnte.
Pulsen, 10.April 2019
Vom Winde verweht und ausreichend bewässert...
Die Nestsäuberungen am vergangenen Wochenende hatten es in sich... Am Freitag-Nachmittag (nach Dienstschluss) klappte es noch ganz gut, die immer wieder auftretenden Regenschauer ließen sich in die Anfahrten mit der Hebebühne zum nächsten Standort integrieren. Am Sa-Vormittag zur geplanten Horstabtragung in Wülknitz arbeitete der böige Wind ordentlich mit. Einige abgeworfene Brocken Nistmaterial in Richtung des untergestellten Hängers wurden sprichwörtlich "vom Winde verweht". Am So-Vormittag geriet die Nestsäuberung mit kleinem Baumschnitt in Spansberg und die anschliessende Nestausbesserung in Nieska zunehmend in eine sich verstärkende Regenfront. Nieska wurde gerade so fertig, bevor ich völlig durchnässt war.
Am Arbeitsende So-Mittag waren dann an 21 Nestern (18 Masten vom Modell GRH, mit Leiter+ Tritt und 3 mittlere Schornsteine) die jährlichen Wartungen durchgeführt. Sollte in den nächsten Tagen die in diesem Jahr wieder recht zähe Terminfindung der großen Hebetechnik für die 3 hohen Schornsteine zum Abschluss kommen und zeitgleich der das Vorhaben behindernde Wind nachlassen, dann wären 24 Brutplätze bereit. Damit würden schon jetzt mehr bereitstehen, als im Alkreis im Durchschnitt der letzten 25 Jahre besetzt waren. Danach würde traditionell bei mir die Nestausbesserung der schwer vermietbaren Horste bis zur nächsten großen Ankunftswelle stattfinden, von denen dann pro Jahr 1-2 doch noch Interessenten finden...
Pulsen, 20.März 2019
Beginn Storchenjahr 2019
Am 15.Feb startete ich die Horstsäuberung 2019, angetrieben durch das zunehmende Frühlingswetter und mit den Meldungen im Hinterkopf über erste Ankömmlinge in Westsachsen. Nach kurzen Startschwierigkeiten, alle benötigten Utensilien waren noch nicht ins Auto gepackt, kämpfte ich von Beginn an gegen die Zeit. Da nach der Arbeit das Tageslicht im Feb. zusehends abnimmt, schaffte ich am späten Nachmittag nur die Nester in Frauenhain und Nauwalde. Beide waren im Nestkern noch gefroren, Frhn. stärker als Nauwalde.
Am nächsten Tag, Samstag 16.2., hatten Lichtenseer Storchenfreunde zum zweiten Aufrichtungsversuch des neugebauten Nistmasten auf der Mühlberger Straße eingeladen. Diesmal gelang das Projekt und nach 10 Uhr absolvierte ich die "Erstbesteigung" und baute bei der Gelegenheit gleich bis Mittag den Nestgrundkörper/ -rohbau aus einem mitgebrachten Bündel Eichenreisig, meine seit mehreren Jahren bewährte Nestbau- und ausbesserungsmethode. (siehe Fotos)
Am 22.Feb. startete ich direkt von Arbeit in Riesa nach Norden an die Kreisgrenze zum AltKrs.OZ, um dort mit der Nestsäuberung in Paußnitz zu beginnen. Das verhinderte Storchenmann DEH H4021, beringt am 20.06.2005 in Aken (Elbe), Krs.AZE, Sachsen-Anhalt, der 1 Tag zuvor auf seiner Rinderstallesse angekommen war. Damit hatte er für sich und den AltKrs. einen neuen Ank.-Rekord aufgestellt, der alte stammte vom 28.2.2017. Er stand wie festgetackert auf seiner "Vorjahreswohnung" (2016-18) und wollte einfach nicht weichen. Ich ließ ihm seine Ruhe und steuerte an diesem Nachmittag die nächsten Nester in Lößnig und Strehla am Bad an.
Nach Nachtfrösten waren die Nester am Sa und So, 23.+24.2., oberflächlich wieder leicht gefroren, was aber mit einem späteren Arbeitsbeginn bei zunehmender Sonne kompensiert werden konnte. Am Ende des Wochenendes war dann das 10te Nest bearbeitet und damit fast die 50% Marke der in den Vorjahren im Durchschnitt besetzten Nester (21,4HPa) erreicht. Erfahrungsgemäß treffen im Altkreis frühestens 2-3 Wochen "nach H4021" die nächsten Störche ein, so dass für Hektik momentan kein Anlass besteht.
Pulsen, 26.Feb 2019
Lichtensee, Mühlberger Straße
Olaf Gambke