Besucher: Heute 15 , Woche 230 , Monat 663 , Insgesamt 463563

Aktuell sind 2 Gäste und keine Mitglieder online

Herzlich Willkommen im Altkreis Borna

Hier möchten wir Sie über die Saison der zwischen Pegau und Oelzschau brütenden Weißstörche informieren. Unter dem Menüpunkt "Aktuelles" erfahren Sie zu jedem Horst im ehemaligen Kreis Borna immer die neuesten Ereignisse zu unseren Adebaren.

Seit wann im Leipziger Südraum Weißstörche über die Frühjahrs- und Sommermonate heimisch sind, kann nicht gesagt werden. Eine alte gezeichnete Ansichtskarte des Groitzscher Ortsteils Großstolpen zeigt aber bereits um 1907 die imposanten Vögel fliegend, auf dem Hausdach und im Nest auf einem Baum. Schon damals haben sie wohl das Interesse der Bevölkerung geweckt. 

Stolpen1907

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In der Pegauer Chronik findet sich zudem eine Meldung aus dem Jahr 1765, die sicher nicht ganz den Tatsachen entspricht, aber dafür zeigt, dass Störche auch damals schon in großer Zahl unsere Region durchzogen. Dort heißt es: "5. August gegen Abend sind gegen 5000 Störche wie eine große schwarze Wolke vom Mittag hergezogen gekommen und haben sich bei Altengroitzsch aufs Feld und in die Bauernhöfe einquartiert und hier Rasttag gehalten."

 

Ein kleiner Zeitungsartikel in den Groitzscher Nachrichten vom Juli 1932 verkündete diese Meldung: "Die Störche sind da! Es ist schon lange her, daß sich in unserer Gegend Störche aufhielten. Jetzt auf einmal sind sie sogar in recht großer Zahl da. Vier, Sechs, ja mitunter Acht Exemplare des Vogels Langbein stolzieren vor allem in den Morgen- und Abendstunden, seit etlichen Tagen auf den Schnaudertrebnitzer- und Schilfwiesen herum. Es ist ein allerliebstes Bild zuzusehen, wie sich die Tiere die fettesten Brocken der Frösche aus dem Wasser herausholen."

Im Juli 1961 berichteten die Bornaer Nachrichten in ihrer Ausgabe in einem kleinen Artikel über eine Storchensichtung. "Ein Storchenpaar hatte sich nach dem Hochwasser für einige Tage in der Schnauderaue am Kammerforst niedergelassen. Die überschwemmten Wiesen waren zu einem idealen Futterplatz für die Störche geworden. Wie wir kurz vor Redaktionsschluss erfahren, baut sich das Storchenpaar auf einem Baum bei Berndorf ein Nest."

Die Bornaer Nachrichten, ein damals wöchentlich erscheinendes Lokalblatt des Kreises druckte am 15.11.1962 auch dieses Foto eines Storches am Breiten Teich ab. Er hatte keine Anstalten gemacht, gen Süden aufzubrechen. Damit er nicht erfriert, wollten ihn Tierfreunde einfangen und bis zum Frühjahr mit den Schwänen in einem Stall pflegen. Was daraus geworden ist, blieb unklar.

BN 151163 Storch Borna

 

Nach jahrzehntelanger Abwesenheit siedelten sich in den 1970er Jahren in der Region wieder Weißstörche an. Vor allem nach der Wende wurden durch das Engagement von Mitglieder der Regionalgruppe "Südraum" im NABU neue Horststandorte geschaffen, die schnell durch die Vögel angenommen wurden. Auch in den letzten Jahren sind weitere Nisthilfen u.a. in Großzössen, Saasdorf, Kleinprießligk oder Pautzsch entstanden.

                                                                                                                                          Olaf Becher

   
© Klaus Doege